Bankenkrise
Wie Trickbetrüger durch die Bankenkrise zu frischem Bargeld kommen
Es ist schon schlimm genug, wenn man daran denkt wie viel Geld durch die Bankenkrise in den letzten Wochen und Monaten an den internationalen Finanzmärkten regelrecht vernichtet wurde und wie verunsichert die kleinen Sparer dadurch zum Teil sind.
Viel schlimmer ist jedoch, dass Trickbetrüger nun genau diese Verunsicherung schamlos ausnutzen, um an das hart ersparte Geld der kleinen Sparer zu kommen.
Bei unseren Nachbarn in Deutschland warnt der Weisse Ring vor dreisten Betrügern, welche die Opfer telefonisch kontaktieren und sich als Bankangestellte oder Finanzbeamte ausgeben. Dabei wird behauptet, dass die Zahlungsunfähigkeit der Hausbank unmittelbar bevorsteht und man schnellstmöglich das gesamte Geld abheben soll.
Nachdem die Opfer unter der Beobachtung der Betrüger das Geld nach Hause geholt haben, wird mit einem Trick versucht in die Wohnung oder in das Haus zu kommen und das Bargeld skrupellos zu stehlen. Beispielsweise meldet sich ein Handwerker oder ein Mitarbeiter des Strom- oder Gasanbieters, dass eine nicht routinemäßige Überprüfung notwendig wäre.
Lassen sie sich nicht täuschen oder zu einer unüberlegten Handlung verleiten. In Deutschland sowie auch in Österreich gibt es mittlerweile eine 100%ige Einlagensicherung für Spareinlagen auf Sparbüchern oder Konten. Sollte die Hausbank wirklich zahlungsunfähig werden, so gibt es vom Staat eine Garantie, dass die Spareinlagen gedeckt sind und ausbezahlt werden können.
Warum die Finanzkrise die Sparbuch-Zinsen wieder attraktiv macht?
Es vergeht derzeit kein Tag, an dem es keine Negativschlagzeilen zu den Themen Finanzkrise oder Bankenkrise in den Medien gibt.
Herr und Frau Österreicher werden durch diese Meldungen stark verunsichert und beim Sparen immer vorsichtiger. Wer derzeit in risikoreiche Anlageformen investiert, kann möglicherweise viel gewinnen aber auch sehr viel verlieren. Zweiteres wollen natürlich viele soweit es geht verhindern.
Als sicherer Hafen für das Geld der Österreicher erlebt das klassische Sparbuch derzeit einen regelrechten Boom. Die Sparbuch-Zinsen für das Tagesgeld sind in den letzten Monaten gestiegen, einige Online-Banken werben bereits mit Zinsen von bis zu 5% für ein Online-Sparbuch.
Wird beim Sparbuch eine Bindefrist für die Spareinlagen vereinbart, kann man dadurch nochmals bessere Sparbuch-Zinsen aushandeln. Ein sehr interessantes Detail dabei ist, dass aktuell bei einer Bindung von 12 Monaten zum Teil höhere Zinsen geboten werden, als bei längeren Bindefristen wie beispielsweise 18 oder 24 Monaten.
Decken die Sparbuch-Zinsen die hohe Inflation ab?
Aufgrund der aktuell sehr unsicheren Lage am Finanzmarkt sagen sogar Finanzexperten, dass man sich damit zufrieden geben muss, das Kapital ohne Wertverlust erhalten zu können.
Seitens der Statistik Austria wurde die Inflation im August 2008 mit 3,7% beziffert. Berücksichtigt man beim Vergleich der Inflation mit den Sparbuch-Zinsen auch noch die Kapitalertragssteuer, so wären derzeit Zinsen in der Höhe von 4.93% notwendig (Berechnung 3,7/0,75), um zumindest keinen Wertverlust zu generieren.