Zinsen sind im Keller – untypischer Wirtschaftsaufschwung
In den Zeitungen und im Web liest man vielfach, dass die Wirtschaftskrise vorbei ist. Die Wirtschaft erholt sich wieder und es wird von einem globalen Konjunkturaufschwung gesprochen bzw. geschrieben.
Tatsächlich ist in der EU im 2. Quartal 2010 die Wirtschaftsleistung gestiegen. Auch in den Ländern USA, Japan oder China ist die Wirtschaft kräftig gewachsen.
Doch es ist ein untypischer Wirtschaftsaufschwung. Obwohl sich die Wirtschaft erholt, sind die Zinsen nachwievor im Keller. Die Leitzinsen sind nachwievor auf sehr niedrigem Niveau. Und da ist es egal, wohin man sieht. Die bedeutenden Notenbanken sind sich alle einige.
Die EZB hat den Leitzinssatz weiterhin auf dem historisch niedrigem Niveau von 1,0%. Auch die Bank of England ist mit 0,5% im Keller. Die Amerikaner mit der Fed bewegen sich seit 2008 nahezu um die 0% herum (max. 0,25%). Auch die Schweizer Nationalbank bewegt sich derzeit unter 0,2%. Und auch die Bank of Japan hat die Zinsen auf niedrigstem Niveau eingefroren.
Normalerweise orientieren sich die Notenbanken beim Festlegen der Zinssätze an der Inflationsrate und an den Annahmen, wie der Wachstum der Wirtschaft sein wird. So gerechnet müssten sich die Zinssätze ungefähr zwischen 3 und 4 % bewegen.
Die Angst, dass die Wirtschaftskrise noch nicht überstanden ist, geht nachwievor um. Dies dürfte sich eben auch in der Zinspolitik der großen Notenbanken wiederspiegeln. Alle Kreditnehmer schätzen natürlich diese Situation. Niedrige Zinsen sind für alle Kreditnehmer ideal. Die Sparer sind da weniger glücklich. Als Sparer bekommt man derzeit nicht einmal die Inflationsrate gut geschrieben.
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